Das Funktelefon OF4-F unterscheidet sich von dem Funktelefon OF4-E durch eine neue Software (getauschte EPROM IS 6 und IS 7 auf der SRWE-Platine).

Das Programm enthält folgende Verbesserungen:

a) Suchlauf in der Ruhelage

Im eingeschalteten aber passiven Zustand wird im OF4-F neben der Rufsuche im Anrufkanal (Kanal 19) zusätzlich auf allen anderen Kanälen des FuTelD-Netzes B 2 nach freien Kanälen gesucht. Die freien Kanäle werden nach Empfangsqualität geordnet und mit ihrem Gruppenfreisignal zusammen gespeichert. Die gespeicherte Information wird ständig zyklisch aktualisiert, wobei für die Empfangsqualität (Antennenspannung) ein Mittelwert gebildet wird.

Wird vom Benutzer durch Suchlauf oder Wahlstart ein freier Kanal benötigt, steht dieser sofort nach Tastenbetätigung zur Verfügung. Da die freien Kanäle nach Empfangsqualität geordnet sind, wird dem Benutzer der Kanal mit der besten Empfangsqualität angeboten, sofern das Gfs 00 eingestellt ist. Sind bestimmte Gfs eingestellt, werden selbstverständlich nur Kanäle mit diesem Gfs angeboten.

Das erneute Drücken der S-Taste zur Suche nach dem besten Kanal wurde also im OF4-F durch eine Automatik ersetzt, ohne das gezielte Aufschalten auf bestimmte Gfs zu verhindern. Da die S-Taste nicht mehr zum Fortschalten innerhalb des Suchlaufs benötigt wurde, hat sie eine Ein-/Ausschalt-funktion für den Suchlauf bekommen:

Erster Tastendruck startet den Suchlauf; Zweiter Tastendruck beendet den Suchlauf

Hinweis: Steht bei Suchlauf oder Wahlstart nicht sofort ein freier Kanal zur Verfügung, wird wie bisher automatisch bis zu max. 60s ein freier Kanal gesucht. Der Suchlauf in der Ruhelage wird zwar sofort nach Einschalten des OF4-F gestartet, jedoch kann erst einige Sekunden danach das Ergebnis vorliegen (vollständiger Zyklus über alle Kanäle), d. h. das oben beschriebene Leistungsmerkmal liegt erst einige Sekunden nach Einschalten vor.

b) Automatische Initialisierung

Nach erstmaligem Anschalten des OF4-F an eine Fahrzeugbatterie findet beim Einschalten des Gerätes eine automatische Initialisierung der Speicherplätze statt, deren Inhalt im ausgeschalteten Zustand erhalten bleibt; dies sind:

Gebührenzählerstand, Rufnummer, Zielwahlnummern, Gruppenfreisignal

Durch die automatische Initialisierung entfällt die bislang erforderliche Abwicklung mit Aus- und Einbau des Gebührenimpulsfilters. Außerdem sind nach Inbetriebnahme alle Displayfunktionen gelöscht, d. h. es erscheinen keine zufälligen Ziffern bzw. Zeichen im Display.

Im Funktelefon OF4 F ist der Zeitschalter bei Auslieferung auf 8 Stunden eingestellt, d. h. die Anlage wird 8 Stunden nach Abstellen des Motors selbsttätig abgeschaltet. Diese Zeit kann im Kundendienst auf 2 oder 4 Stunden durch Umlegen von Brücken verändert werden.

c) Reaktionsschnelle Tastatureingabe

Die Verarbeitung der Tastatureingaben erfolgt mit so kurzen Reaktionszeiten, daß die entsprechenden Displayfunktionen für den Benutzer verzögerungsfrei erscheinen.

Die beim OF4-E in manchen Betriebszuständen zu beobachtende Anzeigeverzögerung ist im OF4-F beseitigt.

d) Gruppenfreisignal 19

Die folgende Darstellung gilt sowohl für das OF4-E als auch für das OF4-F.

Im Suchlauf und beim Verbindungsaufbau vom OF4 E/F aus wird das Gfs des Sprechkanals angezeigt, der momentan benutzt wird. Man erkennt das besonders, wenn Suchlauf oder Wahlstart mit Gfs 00 durchgeführt werden.

Das FuTelD-Netz B 2 der Deutschen Bundespost wird seit 1982 - mit 6 Versuchskanälen beginnend -mit „Kanälen kleiner Leistung (KKL)" ausgerüstet, die unabhängig von ihrem Standort alle mit demselben Gruppenfreisignal moduliert sind, das der Anzeige Gfs 19 entspricht. Diese KKL müssen vom OF4 E/F unabhängig vom gerade eingestellten Gfs benutzt werden, sofern sie mit einer Antennenspannung UA mit UA > 22 dBµV empfangen werden. In einem solchen Fall wird also, obwohl z. B. das Gfs 06 eingestellt war, das Gfs 19 im Suchlauf bzw. während der Verbindung angezeigt. Nach Verbindungsabbau wird wieder automatisch das vorher eingestellte Gfs z. B. Gfs 06 angezeigt.

Erscheint also bei Suchlauf oder Wahlstart das Gfs 19 in der Anzeige, hat sich das OF4 E/F auf einen KKL aufgeschaltet, über den dieselben fernsprechtechnischen Möglichkeiten bestehen wie über den normalen Sprechkanal. Der Unterschied in der Sendeleistung (Normalkanal: 12 W, KKL: 100 mW) soll durch die höhere Aufgreifschwelle für die Antennenspannung (Normalkanal: UA > 16dBµV, KKL: UA > 22 dBµV) kompensiert werden.

Bei einer Verbindung über einen KKL (Gfs 19) sendet auch das OF4 E/F mit 100 mW Sendeleistung.

Am OF4 E/F kann auch vom Benutzer das Gfs 19 eingestellt werden. In diesem Fall sucht die Anlage gezielt nur nach KKL, allerdings mit veränderter Aufgreifschwelle. Statt der sonst erforderlichen Antennenspannung UA von UA > 22 dBµV werden bei eingestelltem Gfs 19 Kanäle mit UA > 0 dBµV akzeptiert.

Die Einstellung des Gfs 19 hat für den Benutzer den Sinn, in Gebieten, die ausschließlich mit KKL versorgt sind, bewußt die hohe Aufgreifschwelle von UA > 22dBµV zu umgehen, um möglichst flächendeckend telefonieren zu können. Da bei solchen Verbindungen nicht mit den üblichen Funkreserven gerechnet werden kann, sollte dieser Betrieb nur im Stand abgewickelt werden.

OF4-D BG