Die Verläufer des A-Netz




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Es gab vier verschiedene Betriebsarten im frühen öbL:




1. Betriebsart: offener Ruf

Alle Teilnehmer hören mit; der von der Vermittlung verbal Gerufene greift zum Hörer und drückt die Ruftaste. Dadurch wird gleichzeitig der Sender des Mobilgerätes eingeschaltet. Sollte der Teilnehmer eine Verbindung wünschen drückt dieser die Ruftaste und sendet damit einen 1750Hz Ton aus, dieser Ton löst ein Signal bei der Vermittlung aus, worauf diese Kontakt aufnimmt.

- Hamburg Kanal 45, 31 von 1952 - 1961, Fabrikat Telefunken 160D

- Hannover Kanal 45 von 1955 - 1961, Fabrikat Telefunken 160D

- Cuxhaven Kanal 37 von 1956 - 1961

- München Kanal 45 von 1957 - 1961


2. Betriebsart: Selektivruf Dekadisch 5/2

Aus einer Reihe von fünf Tönen werden zwei gleichzeitig abgespielt. Dadurch erhält man 10 verschiedene Kombinationsmöglichkeiten.

Nummer

1

2

3

4

5

6

7

8

9

0

Hz

Hz

2120

660

1520

660

1170

660

820

660

2120

1520

2120

1170

1520

1170

1520

1170

1520

820

1170

820

Zum Ansprechen des Teilnehmers wurden fünf dieser Doppeltöne nacheinander erzeugt, das ergab eine Adressierung von knapp 100 000 Teilnehmern. Eine sechste Frequenz diente zur Entsperrung der Teilnehmer nach beendeten Gespräch (= Freizeichen). Mit Hilfe eines Schrittschaltwerkes wurde die Rufsequenz im Selektivrufempfänger des jeweiligen Teilnehmers ausgewertet.

Das System 2S-339-A3 der Firma Lorenz wurde 1951 eingeführt und ausgiebig getestet. Trotz der Vorteile das Nummern einfach im Empfänger „verdrahtet“ werden konnten entschied die Post sich 1958 für das Verfahren Dauerruf 20/4 (siehe weiter unten), da durch Funkstörungen „verpasste“ Doppeltöne den Ruf ins Leere laufen ließen.

- Dortmund Kanal 49 von 1951 – 1961

- Düsseldorf Kanal 55 von 1951 – 1961

- Frankfurt Kanal 53 von 1956 – 1961

- Montabaur Kanal 47 (vermittelt über Frankfurt) von 1956 – 1961

- Königswinter Kanal 49 („Bonn“ vermittelt über Köln) von 1956 – 1961


3. Betriebsart: Selektivruf Dauerruf 10/2

Aus einer Reihe von zehn Tönen werden zwei gleichzeitig gesendet. Werden beide Töne sicher erkannt spricht der Selektivrufempfänger des Teilnehmers an.

Nummer

1

2

3

4

5

6

7

8

9

0

Hz

370

450

550

675

825

1010

1240

1520

1860

2280

Freizeichen 2800Hz

Der von Telefunken entwickelte Selektivrufsatz hatte auf der Mobilseite die Bezeichnung US 105/2. Da nur 10 verschiedene Frequenzen ausgewertet wurden, konnten einfache Filterkreise aus Spulen und Kondensatoren verwendet werden. Allerdings ist die Teilnehmerzahl pro Kanal auf 45 begrenzt.

- Berlin Kanal 51, 55 von 1950 - 1965

- Bremen Kanal 33 von 1952 - 1965

- Bremerhaven Kanal 35 von 1952 - 1965

- Hamburg Kanal 33, 35, 44 von 1952 - 1965


4. Betriebsart: Selektivruf Dauerruf 20/4 (= A-Netz)

wurde flächendeckend 1958 eingeführt. Aus einer Reihe von 20 Frequenzen wurden vier gleichzeitig ausgesendet. Entwickelt wurde es in den USA von der Bell Telephon Company (als 32/4). Entscheidend für den Erfolg waren die sehr zuverlässigen elektromechanischen Filter 7531-211 mit einer Genauigkeit von 1 Hz. Das von verschiedenen Herstellern vertriebene System (TEKADE Typ SRS 12/4/57 - Telefunken Us 471/20 ) konnte 4845 Teilnehmer aufnehmen, nach Überschreiten dieser max. Teilnehmerzahl wurde es 1966 planmäßig auf 30/4 (max. 27405 Teilnehmer) erweitert, die Erweiterung 40/4 kam nicht mehr zum Einsatz. Im Sommer 1960 gab es A-Netz Kanäle in folgenden Städten (in Klammer die Rufnummer der Handvermittlung und ein evtl. abweichendes Ortsnetz):

Aachen - 34 (1114)

Bielefeld - 34 (1114)

Bremen - 37 (1114)

Bremerhaven - 39 (1114)

Cuxhaven - 30 (2518)

Dortmund - 36 (1114)

Düsseldorf - 37 - 42 (1114)

Duisburg - 33 - 35 39 - 44 (1114)

Frankfurt - 37 (1114)

Hannover - 36 (1114)

Kleve - 32 - 38 (Duisburg 1114)

Kiel - 36 (1114)

Köln - 36 (1114)

Königswinter - 32 (Köln 1114)

Lübeck - 37 (1114)

Mannheim (Heidelberg) 33 - 35 - 39 (1114)

Minden - 30 (Bielefeld 1114)

München - 39 (1114)

Münster - 32 (1114)

Nürnberg - 39 (1114)

Offenburg (Sand) - 32 (1114)

St. Goar - 36 (Koblenz 1114)

Stuttgart - 36 (1114)

Uelzen - geplant (Hannover 1114)

Wilhelmshaven - 36 (Bremerhaven 1114)

Wuppertal - 30 (Düsseldorf 1114)


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